Ein alter Brauch aus dem Mittelalter den Frühling zu begrüßen ist das Aufstellen eines Maibaumes. Meist ist es eine große entastete Fichte oder Tanne, die von den Jugendlichen aus dem Dorf aus dem Wald geholt wird. Ein mit bunten Bändern geschmückter Kranz wird unter die Baumspitze gehängt und unter der Anteilnahme der Einwohner aufgerichtet. Der Baum gilt als Glückssymbol und soll Fruchtbarkeit für das neue Jahr bringen.
Die Nacht vor dem 1. Mai ist die sogenannte Walpurgisnacht (Hexennacht), in der die Jugend des Dorfes einen Freibrief für allerhand Schabernack hat. Dieser Brauch geht darauf zurück, dass es früher im bäuerlichen Umfeld als unschicklich galt, an einem Feiertag bewegliches Inventar herumstehen zu lassen. Deshalb wurde von der Dorfjugend in der Nacht davor (Freinacht) „aufgeräumt“. Daher die noch oft gepflegte Sitte, in der Walpurgisnacht offene Türen auszuhängen, Schub- oder Mistkarren auf Bäume zu hieven etc.
Das Ufert Bruetli ist ein schöner alter Kinderbrauch, der früher in vielen Dörfern, auch in Eichen, an Christi Himmelfahrt gepflegt wurde. Hierbei verkleideten sich ein kleines Mädchen als Braut und ein kleiner Junge als Bräutigam. Dazu gesellten sich dann Freundinnen und Freunde als Hochzeitsgesellschaft. Diese wurde von den jeweiligen Eltern des Paares bewirtet und präsentierten sich anschließend im Dorf.
Bei einem Segensbrauch zu Christi Himmelfahrt bringen die Eichener Frauen und Mädchen ein Blumensträußlein mit in die Kirche. Nach dem Kirchgang werden die Sträuße dann in der Wohnung aufgehängt und sollen Segen für das Haus und seine Bewohner bringen.
Bericht: Martin Koch